Labyrinth der letzten Chance
Sternenförmig breitet es sich aus, das Labyrinth der letzten Chance. Von oben betrachtet, hoch über den Chiemgauer Alpen, erscheint dieses Mysterium winzig klein. Doch ist darin die Menschheit als Schicksalsgemeinschaft gefangen. Unzählige Gassen und Pfade führen ins Nichts. Wo nur ist der Wendepunkt im Dschungel der Orientierungslosigkeit? Niemand kennt den Weg, hin zum Paradies. Liegt es hinter dem Horizont? Oder ist es unerreichbar nah?
Das Hindernisrennen gegen die Zeit beginnt. Es brodelt im Schmelztiegel auf verbrannter Erde. Hektisch umherrennende Menschlinge behindern sich gegenseitig. Vermeintliche Lichtgestalten und so manche zwielichtige Figuren kämpfen um das nackte Überleben. Im Labyrinth der verlorenen Träume macht sich Panik, Angst und Verzweiflung breit. Hilflos wirkende Kreaturen geistern wie blinde Passagiere durch den immer knapper werdenden Erdenraum. Immer noch getrieben von der Gier nach Reichtum Macht und Geld. Die Wohlfühlloase, wo Milch und Honig fließen, ist nicht mal mehr als Fatamorgana erkennbar. Das kostbarste Gut sind nicht Gold und Edelsteine. Jeder Tropfen Wasser ist um so vieles mehr wert. Ein kleines Rinnsal nur verschwindet im versiegelten Untergrund. Unbarmherzig zeigt die einstmals so geliebte Sonne ihr verbranntes Gesicht. Es hat sich zu einer hässlichen Fratze gewandelt. Temperaturen erreichen im Rekordtempo ihren Siedepunkt. Ausgetrocknete, öde und steppenähnliche Landschaften breiten sich aus. Einstmals schattenspendende Wälder gleichen einem Feuerring.
Wo sind sie nur geblieben, die ehemaligen Wohlfühloasen? Die Antworten haben sich allesamt in einem monströsen Mühlenrad verzettelt, das immer wieder zum Stillstand kommt. Das Hamsterrad der Bürokratie, flankiert mit leeren Versprechungen, versperrt jegliches Weiterkommen. Auf den Straßen der unstillbaren Sehnsucht nach Freiheit, Spass und Abenteuer wachsen Hinterlassenschaften der wohlstandsverwöhnten Menschlinge zu immer höher werdenden Müllbergen.
Hilfeschreie der Natur, die von akuten Müllerstickungsanfällen bedroht wird, werden mit einer nicht zu überbietenden Gleichgültigkeit ignoriert. Der altbewährte, kaum mehr sichtbare Pfad der Tugend bleibt unbeachtet. Doch verbirgt sich darin ein offenes Geheimnis. Ein heller Lichtstrahl weist auf längst vergessene Botschaften hin. Verantwortwortung, Vernunft und Vertrauen sind die wegweisenden Helfer aus dem Labyrinth. Mit unerschütterlichem Glauben an eine bessere Welt gelangen wagemutige Hoffnungsträger am schicksalträchtigen seidenen Faden zum einzig richtigen Ausweg, der mit vielen Fragezeichen in die Zukunft zeigt. Mit vereinter Kraft gelingt es ihnen, das immer kleiner werdende Zeitfenster wieder zu öffnen. Jetzt ist es allen Menschlingen sternenklar: „Los, wir müssen die Welt retten. Nutzen wir die letzte Chance."
