Heimat

„Das Kind in Dir muss Heimat finden“, mit diesem guten Vorsatz für das neue Jahr macht sich Moritz Möchtegern auf den Weg zu seiner Selbstverwirklichung. Samsi, wie Moritz sein schickes Smartphone nennt, begleitet ihn.Die virtuelle Freundin übernimmt sogleich das Kommando. Ab geht’s auf die Datenautobahn, hinein in den Amazon Dschungel. Wie ein Formel Eins Pilot dreht Moritz seine Runden im Internet. Er wird zum Jäger, zum Schnäppchenjäger. Hier ein Schnäppchen, da ein Schnäppchen. Moritz ist geblendet von tausend Sonderangeboten. Den Weg zur Selbstverwirklichung hat er längst aus den Augen verloren. Plötzlich gibt das Display von Samsi den Hinweis: „Endstation – finde Deinen Weg – zu Dir selbst“.

Bevor es zum Crash kommt, stoppt Moritz Möchtegern seine Netzrallye. Er verlässt die Datenautobahn. Nach dem unfreiwilligen Stopp wundert sich Moritz. Hilfe suchend fragt er Samsi: „Wo sind wir denn hier gelandet? Sind wir schon wieder in der realen Welt?“ Sein Smartphone weiß Bescheid: „Jetzt sind wir am Spielplatz der Worte, hier kannst du nach Herzenslust Buchstaben zusammensetzen, du kannst Sätze bauen, du kannst lustige Geschichten basteln.“ Moritz freut sich und fragt „Ist hier der Platz meiner Selbstverwirklichung?“ Da meldet sich seine innere Stimme: „Du bist angekommen. In der Mitte des Raumes entspringt die Quelle der Inspiration. Die Gedanken fließen frei. Im kreativen Whirlpool sprudeln die Ideen.“ Moritz ist begeistert und zugleich erstaunt. „Was ist das für eine undurchdringliche Wand?, ist das die Kampenwand?“ Sein eigenes ICH gibt ihm die Antwort: „Du erkennst dich wohl selbst nicht, das ist nicht die Kampenwand. Das ist deine eigene Schattenwand.“ Moritz ahnt es schon: Er muss über seinen eigenen Schatten springen. 

Nach ersten Anlaufschwierigkeiten findet Moritz Möchtegern so richtig Spaß an dieser besonderen Gymnastik. Hinter der Schattenwand sieht er ein offenes Fenster. Das Fenster zur Hoffnung. Die Kraft der Fantasie verleiht ihm Flügel. Er kann fliegen, besser als jeder Gleitschirmflieger. Der Wind trägt ihn federleicht in das Land der Träume. Sein Herz ruft Moritz zu: „Genieße den Augenblick! Wenn du an dich glaubst, findest du ohne Navi zurück. Zu dir selbst, zu deiner Heimat.“

 

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