A steinzeitlich urboarische Musikgschicht

Barnie Geröllheimer zitterte am ganzen Leib. „Du host ja Schwammerl in de Knia, wos is n los mit dia?“, fragte ihn sein Spezl, der Fred Feuerstein. Seine Stimme hatte einen urbayrischen Dialekt, über den er sich selbst wunderte. „I hob an Drachn gsäng, zwoa Mädda in da Läng, dea hod a Feia gschpuckt, drum bin i zammazuckt“, antwortete sein Freund, der Barnie.

Auch er hatte diese bayuwarischen Urlaute, diesen originellen Sprachmix.“ Ja wos dousd denn du da? Griaß di Tabaluga!“, rief der Fredl erfreut. „I komm aus Furth im Wald, do wo da Himme weißblau strahlt“. Der Drache sah plötzlich gar nicht mehr so furchterregend aus. Tabaluga hatte sich der Gemütlichkeit seiner bayrischen Freunde angepasst. „Komm, lass uns Gschdanzl singa, de uns zum lacha bringa“, rief er begeistert.

Nun wollte auch der Barnie koa Angsthos mea sein, bei so vui Sommahitz`n möcht i ned a no an Angstschweiß raus schwitz`n“, dachte er sich. Er wollte viel lieber auf einer Blechbixn trommeln, aber die Zeit war noch nicht reif dafür. „Wir sind steinzeitlich, die Bronzezeit ist Zukunftsmusik und Heavy Metall kennen wir auch nicht. Aber eins weiß ich: Mia san a bayrische Band“, rief es der Barnie in die Welt hinaus. Diesen bayrischen Weckruf hörte man bis in die schottischen Highlands. Ein heftiges Donnergrollen löste dort eine riesige Steinlawine aus. Rollende Steine türmten sich zur Bühne von Ston Henge auf. Die Rolling Stons waren geboren. Bayern sei Dank. 

Jetzt war es historisch bewiesen: Die Quelle der Dirndlrockmusik entsprang im bayrischen Inntal. Aber auch in der kargen schottischen Steinwüste gedieh ebenso wie im königlich britischem Reich erstaunlicherweise viel fruchtbares Inselgewächs. Neben schmackhaften Steinpilzköpfen reckten vier musikalische Pilzköpfe ihr Haupt empor. Die Beatles eroberten die Welt bis in die kleinste bayrische Stube hinein.Sie spielten die etwas andere bayrische Stubnmusi. Da standen sogar dem stattlichen Watzmann die Haare zu Berge. 

Die Herzen schmolzen schneller dahin als am brasilianischen Zuckerhut. Wilma und Fred Feuerstein legten ihr steinzeitliches Lendenschürzerl beiseite. „Mit Schottnrock und Dirndlgwand, do is ma oiwei fesch beinand“, dachten sich auch Betty und Barnie Geröllheimer. Und so tanzen sie bis heute fröhlich und beschwingt durch die steinzeitlich bayrische Musikgschicht.

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